Die Erneuerbare-Energien-Lösung und die Matadi Katastrophe
In
den letzten paar Wochen haben wir viel über potentielle Energie
Lösung für Mbanaka nachgedacht. Interessant ist, dass Mbandaka (wie
viel Andere Städte im DR Kongo) 1960 fließendes Wasser, ein
funktionierendes Netz mit Stromversorgung aus lokaler Produktion
besaß. Was folgte war eine stetige, aber dramatischen
Rückentwicklung, so dass das BIP pro Kopf heute (nach Jahrzehnten
von Exporten teurer Mineralien) niedriger ist als es im Jahr 1960.
Wenn
es um die Energieversorgung des Landes geht, hat Wasserkraft ein
enormes Potenzial mit Inga Damm Projekt könnte der Kongo Energie für
den gesamten afrikanischen Kontinent produzieren. Derzeit haben
jedoch die Mehrheit der Kongolesischen Haushalte, und auch die
Menschen in der Hauptstadt Kinshasa, keinen Zugang zu Strom (6% der
Haushalte im Rest des Landes, und 40% haben Zugang zu ‚einer Art‘
von Strom in Kinshasa).
Das
Potenzial von Inga wird auf rund 100.000 MW geschätzt (das größte
in Afrika), mit einer aktuellen Produktionskapazität von 2.459 MW,
aber die tatsächliche Produktion ist nicht einmal die Hälfte, weil
ein großer Teil der Anlage nicht läuft.
Angemessenen
Zugang zu zuverlässiges Strom könnte eine enorme Wirkung auf die
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung haben, aber durch
langjähriger Fahrlässigkeit und mangelhafte Wartung ist
Energieversorgung in diesem Land eine Katastrophe.
Im
Falle Inga gibt es regelmässige Stromausfälle (rund 180 pro Jahr
laut Weltbank Bericht (WB) 2010). Der Damm wird nur auf einer
Ad-hoc-Basis in Reaktion auf Notfälle kontrolliert und repariert.
Ein großer Teil der Energie wird in Transport und Verteilung
verloren (rund 40% in 2008), ..., der Strom der tatsächlich
produziert wird, wird vor allem nach Südafrika exportiert! Unser
Freund von der Weltbank, die Inga besucht hat erwähnt, dass auch die
Städte und Dörfer gleich neben dem Damm absolut keinen Strom haben,
während die Stromleitungen über dem Kopf ins Ausland führen ....
Die
Weltbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank (African Development
Bank) finanzieren die Sanierung von Inga ... um "die Qualität
der Stromversorgung anzuheben in der Demokratischen Republik Kongo
und die Export-Kapazität nach ins Südliche Afrika zu erhöhen!
Südliche Afrika steht hier für =SAPP (Southern African Power Pool).
Für
die Menschen in Mbandaka bleibt der Strom von Inga nur ein Traum. Sie
haben hier ein Kraftwerk (wohl Benzin betrieben, aber Keiner konnte
mir konkret Auskunft geben), aber es hat schon vor vielen Jahren
geschlossen, da einer der vorhergehenden Gouverneure beschlossen
hatte die Wartungsarbeiten dort zu stoppen.
Direkt
neben dem mächtigen Kongo Fluss wäre Micro Hydro eine nette Idee
für die Stadt, aber ich bin sicherlich nicht qualifiziert so ein
Projekt anzugehen. Biomasse ist eine weitere Option, aber würde
höchstwahrscheinlich Abholzung und Entwaldung fördern. Des Weiteren
würde der Anbau von Treibstoff als Energie, Essensanbau Konkurrenz
machen mit verheerenden Folgen für die bereits unterernährte
Bevölkerung.
Solar
soll es also sein –unser Lösung! Nach dem Besuch von Heinz sind
meine Hoffnungen hoch, dass Solar hier funktioniert.
Wie
bereits erwähnt sind alle Produkte hier sind teuer und meistens von
schlechter Qualität. Einen ordentlichen Solar Lieferanten zu finden
ist schwierig – sehr schwierig. WWF entschied sich die Produkte
selbst zu importieren - aus Deutschland und den USA (einschließlich
Heinz). Es hat aber auch 2 Jahre gedauert um das Projekt
abzuschließen …und alle Teile sind trotzdem nicht angekommen, WWF
hat uns empfolen alles per DHL zu schicken : )
Warum
ist das so? Und warum zum Teufel sind die anderen Produkte so
verdammt teuer hier??
Dazu
muss man wissen wir die meisten Produkte hier her kommen (90% aller
Sachen werden schließlich importiert)... durch den Hafen von Matadi
an der Westküste der Demokratischen Republik Kongo, gleich am Kongo
Fluss. (Es gibt zwei andere Einstiegspunkte in das Land, Kasumbalesa
und Goma, die unter ähnlichen Problemen wie Matadi leiden).
Matadi
- sehr hohe Gebühren für sehr schlechten Service (das sollte ihr
Slogan sein : )
Wie der WB zusammenfasst: "Transit im Hafen von Matadi ist langsam, komplex und kostspielig. Es gibt mehrere, überflüssige Kontrollen. (...) Die Kontrollverfahren sind veraltet und geprägt von einer Logik der übermäßigen Kontrollen und durch gegenseitiges Misstrauen zwischen allen Beteiligten "
Es gibt viele weitere Probleme mit Matadi, darunter, dass es ein Binnenhafen ist und viel zu flach für große Schiffe - auch wegen nicht durchgeführten Wartungsarbeiten und nicht vorhandender Ausrüstung nicht vorhanden , und obendrauf mit einer Masse an ‚Arbeitern‘ von denen fast allen technische Fähigkeiten fehlen. Das ist Matadi – eine Katastrophe.
Die
Transportkosten von Matadi nach Kinshasa (oder sonst wohin im Land)
sind auch sehr hoch. Zum einen, weil es sehr, sehr wenige
funktionierende Verkehrswege im Land übrig sind. Die Straßen die
noch von den Belgieren gebaut wurden, sind durch den Wald
zurückerobert, und der Kongo Fluss (theoretisch ein sehr billiges
Transportweg) unbefahrbar für 4 Monate in der Trockenzeit, auch
wegen fehlenden Wartungsarbeiten und Instrumenten. ( Nebenbei: 14
Schiffe die vor zwei Jahren von der Weltbank gespendet wurden um den
Transport von Kin nach Mbandaka und Kisangani in Gang zu bringen
sind „verschwunden“).
Aber
es gibt noch mehr: Per Gesetz müssen Transportunternehmen ihre
Fracht mit einem kongolesischen Versicherung abdecken - in diesem
Fall das Monopolunternehmen SONAS (ich habe noch nicht
herausgefunden, wie sie mit die Regierung verbunden sind, aber ich
bin sicher, sie sind es)
Die
Weltbank beschreibt das SONAS Monopol wie folgt "seine
Versicherungspolicen und seine Abfindungs- Kapazitäten werden als
völlig unzureichend betrachtet. Um dieses Problem zu überwinden,
müssen Import Unternehmen eigene Versicherungen außerhalb der
Demokratischen Republik Kongo zulegen, um die von SONAS ausgestellt
Versicherung zu versichern….und haben damit erhebliche zusätzliche
Kosten
".Die Perversität dieser Situation schein kein Ende zu nehmen…
also geht es weiter….
Die Matadi-Kinshasa Eisenbahn ist in einem schrecklichen Zustand und Bedarf ringend Sanierung um den Transport günstiger von dem Hafen in die Hauptstadt zu gewährleisten. Die WB schrieb dem Sanierung Project ein "hohes Potenzial“ – nichts passier. Es geht aber noch besser. Die Welt Bank schreibt:" eine Prioritäten für den Zugang zum Meer nach Kinshasa, ist der Bau eines durchgehenden Schienen Korridors zwischen Pointe Noire und Kinshasa (verbunden über eine Brücke über den Fluss Kongo) " Eine Priorität sollte also die Zug Verbindung von Point Noir sein… Point Noire!
Die Matadi-Kinshasa Eisenbahn ist in einem schrecklichen Zustand und Bedarf ringend Sanierung um den Transport günstiger von dem Hafen in die Hauptstadt zu gewährleisten. Die WB schrieb dem Sanierung Project ein "hohes Potenzial“ – nichts passier. Es geht aber noch besser. Die Welt Bank schreibt:" eine Prioritäten für den Zugang zum Meer nach Kinshasa, ist der Bau eines durchgehenden Schienen Korridors zwischen Pointe Noire und Kinshasa (verbunden über eine Brücke über den Fluss Kongo) " Eine Priorität sollte also die Zug Verbindung von Point Noir sein… Point Noire!
Punkt Noire ist ein Tiefwasserhafen direkt an der Küste und in Tip-top Form. Der Hafen muss nur einmal alle fünf Jahre ausgebaggert werden (um tiefe Schiffe passieren zu lassen), während Matadi jeden Tag ausgebaggert werden MÜSSTE!!! Und während Matadi für 150 km vor Ankunft der Schiffe navigatgions Hilfsmittel benötigt, sind es nur 2 km zu Pointe Noire. Schon jetzt müssen die meisten Schiffe in Point Noir zwischen landen um ihre grossen Schiffe umzuladen auf Kleinere, die in Matadi einfahren können. Und warum lassen wir das Zeug nicht einfach zu Kongo Brazzaville, dem Nachbarstaat, abfertigen und somit VIEL billiger importieren? Ah, ja, weil die Regierung die Jungs an der westlichen Grenze nicht mag. Wie sie kaum eine angrenzende Regierung mag (dazu bald mehr).
Mit einer Vielzahl von ‚offiziellen‘ Zollbeamten, die alle Geld wollen, liegt die durchschnittliche Zeit im Hafen von Matadi bei 33 Tagen, mit einem Mindestaufenthalt von 3 Tagen (bei Exporten), ein Maximum von 84 Tagen. Im Vergleich liegt die durchschnittliche Dauer zwischen 15 und 20 Tage im Mombasa und bei 3 Tage in Madagaskar - nur sehr wenige Behälter verbleibenden über eine Woche. Somit ist Matadi der teuerste und uneffektivste Hafen der Welt! Gratulation. Wir alle hier müssen dafür bezahlen. Danke!
Die Chancen stehen also nicht sehr gut dass wir hier gute Teile für eine Solaranlage bekommen werden…wie immer können wir nur hoffen und beten dass das Universum uns auf wundersame weise eine hochwertige Solaranlage schickt - bald! :)
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